- Erstes öffentlich bekanntes 850ccm-MotoGP-Testing durch KTM
- Privattest mit Pol Espargaro und Dani Pedrosa auf dem Circuito de Jerez
- Neuer Motor klingt deutlich anders als die aktuellen 1000ccm-Aggregate
Die Testfahrten gelten als technischer Auftakt für die künftige MotoGP-Generation, die neben der Hubraumreduzierung auch Einschränkungen bei Aero-Elementen und Fahrwerks-Devices bringen soll, um Überholmanöver zu erleichtern und Sicherheit zu erhöhen.
Erste Rollout-Runden mit dem 850er-Motor
KTM brachte das neue Triebwerk am 4. Dezember zu einem privaten Test nach Jerez und war damit der erste Hersteller, der einen fahrbereiten 850ccm-Motor auf die Strecke schickte. Pol Espargaro und Dani Pedrosa übernahmen die ersten Kilometer. Beide hatten zuvor bereits unzählige Prüfstandstunden des Aggregats begleitet.
Ein kurzes Video aus Jerez zeigt die Maschine auf der Start-Ziel-Geraden. Der Klang unterscheidet sich deutlich von den 1000ccm-Motoren der aktuellen Generation. Nähere technische Details nannte KTM nicht, allerdings waren Winglets in schwarzem Karbon-Look zu erkennen. Laut KTM soll die neue Motorbasis die Entwicklungsrichtung bis zum Saisonstart 2027 vorgeben.
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Rahmenbedingungen des Tests
Die Testphase ist möglich, weil das Testverbot für die neuen 850ccm-Motoren am 17. November aufgehoben wurde. Zuvor durften Hersteller ihre Aggregate nur auf dem Prüfstand betreiben. Da der Valencia-Test offiziell die Saison 2026 einleitete, verstößt KTM nicht gegen die zwischen den Herstellern getroffene Vereinbarung, wonach während der Saison 2025 keine 850ccm-Fahrten stattfinden sollen.
Wie viele Runden Espargaro und Pedrosa absolvierten, wurde nicht kommuniziert. Auch über alternative Testprogramme hüllt sich der Hersteller in Schweigen. Beobachtbar waren jedoch zusätzliche Aero-Bauteile am Motorrad, die offenbar noch ohne Lackierung montiert waren.
Signalwirkung in Richtung MotoGP-Zukunft
Der Test in Jerez gilt als deutliches Bekenntnis KTMs zum neuen Reglement und zur Fortsetzung ihres MotoGP-Engagements. In den vergangenen Monaten waren aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten Spekulationen über einen möglichen Rückzug aufgekommen. Das frühe Rollout des 850ccm-Prototyps widerspricht diesen Annahmen.
Die Veränderungen ab 2027 gehören zu den umfangreichsten in der Geschichte der MotoGP. Neben der Hubraumreduzierung auf 850 ccm werden Ride-Height-Devices verboten und die Aerodynamik reduziert. Zusätzlich übernimmt Pirelli ab 2027 die Rolle des Einheitsreifenlieferanten.
Fahrer im Fokus
Pol Espargaro kommentierte den Test über soziale Medien und schrieb: „Hört ihr das? Die Zukunft wurde angeworfen. Unser 850ccm-Motor lebt und ist ‚Ready to Race‘ für 2027.“ Dani Pedrosa teilte keine Details, übernahm jedoch ebenfalls einen Teil des Testprogramms. Während die Tester in Jerez arbeiteten, trainierte Pedro Acosta unabhängig davon auf einem 600er-Supersport-Motorrad.
Ausblick
Offen ist, wann KTM den nächsten Schritt im Testprogramm setzen wird. Angesichts des ambitionierten Reglements dürfte die nächste Entwicklungsphase allerdings nicht lange auf sich warten lassen. Die ersten Eindrücke aus Jerez zeigen, dass die Umsetzung der künftigen Vorschriften begonnen hat und KTM aktiv an der technischen Neuausrichtung der MotoGP arbeitet.

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