- FIM wollte Sitz-Winglets bereits 2026 verbieten
- Hersteller erzielten keine notwendige Einstimmigkeit
- Entscheidung soll erst 2027 mit dem neuen Reglement fallen
Nach intensiven Debatten rund um die Zukunft der aerodynamischen Anbauteile an der Sitzbank bleibt die Lage in der MotoGP unverändert. Der Motorradweltverband FIM hatte eine Anpassung des technischen Reglements vorgeschlagen, die den Einsatz der Aero-Elemente ab 2026 verhindern sollte. Hintergrund waren Sicherheitsbedenken. Kritische Situationen wurden in der vergangenen Saison allerdings nicht beobachtet.
Vorschlag der FIM stößt auf Widerstand
Die FIM hatte Ende November eine Richtlinie verschickt, in der ein Verbot der hinter dem Sitz montierten Winglets gefordert wurde. Befürchtet wurde, dass Fahrer im Falle eines Sturzes an den Flügeln hängen bleiben könnten. Vorgesehen war eine Begrenzung der Breite im Bereich zwischen 500 und 800 Millimetern vor der Hinterkante des Hinterreifens. Von oben betrachtet hätte dieser Bereich nur 450 bis 500 Millimeter breit sein dürfen. Ausnahmen waren lediglich für Fußrasten, Bedienelemente, Auspuffhalterungen und Abdeckungen vorgesehen. Sitz-Winglets wären dadurch ausgeschlossen worden.
Parallel dazu brachte die FIM eine Erweiterung der Aero-Body-Homologation ins Spiel. Sie sollte künftig auch Tank, Sitzbank und Heckhöcker umfassen. Am hinteren Ende des Sitzes war eine maximale Breite von 45 Zentimetern vorgesehen. Aerodynamische Anbauteile hätten diese Grenzen nicht überschreiten dürfen. Auch dieser Vorschlag zielte darauf ab, die 2026 eingesetzten Winglets zu unterbinden.
Uneinigkeit unter den Herstellern
Für eine Regeländerung wäre die Zustimmung aller fünf MotoGP-Hersteller erforderlich gewesen. Diese Einstimmigkeit kam jedoch nicht zustande. Besonders Aprilia und Honda, die bereits in die Entwicklung dieser Aero-Lösungen investiert haben, sprachen sich dagegen aus. Beide Hersteller nutzen die Sitz-Winglets bereits und sehen darin Vorteile für die Stabilität des Motorrads.
Zwar hätte die FIM den Vorschlag aufgrund des sicherheitsrelevanten Hintergrunds theoretisch auch ohne Zustimmung der Hersteller umsetzen können, davon wurde jedoch abgesehen. Der Sicherheitsaspekt allein wurde nicht als ausreichend dringlich bewertet, da in der vergangenen Saison keine gefährlichen Situationen dokumentiert wurden.
Blick auf 2027: Thema bleibt aktuell
Mit dem Start des neuen technischen Reglements 2027 wird die MotoGP umfassend verändert. Der Hubraum sinkt auf 850 ccm, Ride Height Devices werden gestrichen und die Aerodynamik soll deutlich eingeschränkt werden. In diesem Rahmen könnte auch die Zukunft der Sitz-Winglets erneut auf den Prüfstand kommen. Da sich die Prototypen für 2027 noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, wäre eine spätere Anpassung leichter umsetzbar.
Bis dahin bleibt alles beim Alten. Die Winglets hinter dem Sitz dürfen weiter verwendet werden. Das Thema ist jedoch nicht endgültig abgeschlossen und dürfte spätestens mit dem neuen Reglement wieder auf der Agenda stehen.

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