- Neuer, voluminöser Heckflügel erstmals beim Valencia-Test gezeigt
- Konzept soll mehr Kurvenabtrieb und zusätzliche Stabilität beim Bremsen ermöglichen
- Mehrere Varianten des Flügels während des Tests ausprobiert
Der Nachtest nach dem MotoGP-Saisonfinale in Valencia bot wie gewohnt einige technische Neuerungen, doch Aprilia stach diesmal besonders hervor. Der Hersteller nutzte den eintägigen Test, um einen ungewöhnlichen und massiv wirkenden Heckflügel zu erproben, der optisch deutlich an Lösungen aus der Formel 1 erinnert. Das Konzept sorgte für großes Interesse im Fahrerlager und wirft Fragen hinsichtlich möglicher Einsatzszenarien auf.
Neues Heckkonzept sorgt für Diskussionen
Die MotoGP war in den vergangenen Jahren geprägt von einem stetigen Ausbau aerodynamischer Hilfsmittel. Während Frontflügel und Winglets längst zum Standard gehören und teilweise sogar ihren Weg in den Serienmarkt gefunden haben, betrifft die nun vorgestellte Lösung den hinteren Bereich des Motorrads. Der voluminöse Flügel unterscheidet sich klar von den bekannten sogenannten Stegosaurus-Heckflügeln, die im Renneinsatz auch schon verloren gingen, ohne dass ein Fahrer sein Rennen beenden musste.
Ob das neue Bauteil eine andere Regelbewertung oder Sicherheitsvorgabe nach sich ziehen könnte, ist offen. Sollte Aprilia das System in Richtung Saison 2026 weiterverfolgen, bleibt unklar, ob ein beschädigter Flügel zu einem sofortigen Rennabbruch führen müsste oder ob ein Weiterfahren möglich wäre.
Mögliche Ziele der Entwicklung
Aprilia soll mit dem neuen Heckflügel die Fahrstabilität in verschiedenen Fahrsituationen verbessern wollen. In Kurven könnte das Bauteil zusätzlichen Abtrieb erzeugen, während beim Anbremsen eine stabilisierende Wirkung möglich wäre. Gleichzeitig unterscheidet sich das gezeigte Element deutlich von einer ähnlichen Lösung, die bereits vor der vergangenen Saison zu sehen war. Die jetzt präsentierte Version wirkt deutlich massiver und umfangreicher.
Im Verlauf des Tests reduzierte Aprilia das Bauteil schrittweise. Die auffälligen, großflächigen Endplatten wurden zunächst demontiert, danach verschwand der gesamte Flügel. Außerdem kam eine weitere Variante zum Einsatz, die deutlich kompakter ausfiel und auf beiden Seiten der Heckverkleidung fixiert war.
Ausblick auf kommende Entwicklungen
Ob und in welcher Form der Flügel weiterentwickelt wird, bleibt abzuwarten. Der RS GP gelang 2025 die bisher erfolgreichste Saison des Herstellers im MotoGP-Wettbewerb, weshalb neue Aero-Konzepte möglicherweise als nächster Schritt gesehen werden. Die in Valencia getesteten Bauteile könnten Hinweise darauf geben, in welche Richtung sich das Projekt künftig bewegen soll.

