- Geplanter Ersteinsatz bei der Expo 2030 in Riad
- Anvisierter Serienstart im Jahr 2035
- Vierbeinige Mobilität mit wasserstoffbetriebenem Generator
Kawasaki treibt die Entwicklung einer neuartigen, geländegängigen Mobilitätsplattform voran, die mit vier robotischen Beinen arbeitet und sich am Fahrgefühl klassischer Motorräder orientieren soll. Der Ansatz kombiniert eine elektrische Beinantriebsstruktur mit einem wasserstoffbetriebenen Generator und ist deutlich eigenständiger als konventionelle Offroad-Fahrzeuge.
Ein neues Konzept für Outdoor-Mobilität
Das System soll eine Verbindung aus Stabilität und Agilität herstellen, wie sie aus dem Motorradbau bekannt ist. Kawasaki beschreibt Corleo als Offroad-Personal-Mobility-Fahrzeug, das den Reiz des Fahrens erhalten und gleichzeitig ein kontrolliertes, intuitives Handling ermöglichen soll. Die Maschine analysiert fortlaufend die Körperbewegungen des Fahrers, um ein harmonisches Zusammenspiel zu erzeugen. Die Konstruktion zielt darauf ab, das Fortbewegen in anspruchsvollem Gelände angenehmer zu gestalten und ein sicheres Gefühl der Einheit zwischen Mensch und Maschine herzustellen.

Fokus auf Allterrain-Fähigkeiten
Das zentrale Merkmal von Corleo ist das vierbeinige Laufwerk. Jedes Bein besitzt einen separaten Antrieb, der von einem 150cc-Wasserstoffmotor gespeisten Generator mit Strom versorgt wird. Der Wasserstoff wird aus einer austauschbaren Kartusche am Heck zugeführt. Die Hinterbeine können unabhängig von der vorderen Einheit auf und ab schwingen, sodass Stöße beim Gehen oder Laufen besser absorbiert werden. Beim Überwinden von Stufen soll die Konstruktion eine Körperhaltung ermöglichen, die nicht nach oben zwingt und so die Sicht auf den nächsten Streckenabschnitt erleichtert.
Auch die Hufe sind speziell gestaltet. Sie bestehen aus einer zweigeteilten Gummistruktur, die Bodenunebenheiten aufnimmt und Rutschgefahr reduziert. Dadurch soll Corleo in unterschiedlichen Umgebungen zurechtkommen, zum Beispiel auf Grasflächen, Geröllfeldern oder felsigen Wegen.

Entwicklungsziele und Zeitplan
Kawasaki hat einen klaren Fahrplan formuliert. 2030 soll Corleo bei der Expo in Riad als Mobilitätslösung bereitstehen. Wie viele Exemplare dafür vorgesehen sind, ist nicht bekannt. Der Hersteller deutet jedoch an, dass der Einsatz ähnlich wie bei geländetauglichen Transporthilfen oder Mobilitätshilfen auf großen Veranstaltungsflächen erfolgen könnte.
Bis 2035 soll die Plattform so weit ausgereift sein, dass eine Serienfertigung möglich wird. Wie und an wen Corleo vermarktet werden könnte, bleibt offen. Kawasaki nennt mögliche Nutzungsszenarien im Rettungsbereich oder in schwer zugänglichen Gebirgsregionen, schließt aber andere Anwendungen nicht aus.
Ein weiterer Baustein im Entwicklungsprozess ist ein Fahr- und Reitsimulator, der bis Ende 2027 entstehen soll. Die hier gesammelten Daten könnten nach Angaben des Unternehmens auch für Anwendungen im Gaming und E-Sport relevant sein.

Navigation und Systemintegration
Der Hersteller arbeitet zudem an einer Navigationsarchitektur speziell für den Einsatz im Gebirge. Dazu zählen Informationsebenen wie Witterung, Tierbewegungen, aktuelle Wegbedingungen und sichere Routenführungen in Echtzeit. Ziel ist es, die über Jahrzehnte aus dem Motorradbau gewonnenen Erkenntnisse zu Stabilität, Balance und Handling auf ein vierbeiniges Robotersystem zu übertragen.
Das Fahrzeug soll außerdem ein Instrumentendisplay erhalten, das Werte wie den Wasserstoffstand, die Schwerpunktlage oder die Route zum Gipfel liefert. Bei nächtlichen Fahrten projiziert das System Markierungen auf den Boden, um die Orientierung zu erleichtern.

Ausblick
Ob die ambitionierten Pläne aufgehen, bleibt abzuwarten. Die Entwicklung eines voll geländetauglichen, vierbeinigen Fahrzeugs ist komplex, und viele technische Parameter müssen erst im Praxiseinsatz validiert werden. Der Fahrplan bis 2035 verdeutlicht jedoch den strategischen Anspruch, diese neuartige Mobilitätsform auf ein marktfähiges Niveau zu bringen.

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