- Dorna-CEO Ezpeleta sieht Stadtkurse grundsätzlich als Option
- Sicherheit bleibt laut Dorna oberste Priorität
- Albert Park gilt als möglicher Kandidat für ein MotoGP Event
Die MotoGP könnte künftig verstärkt in Städten gastieren. Grund dafür sind wiederholte Aussagen von Carmelo Ezpeleta, der bei mehreren Gelegenheiten betonte, dass Stadtkurse für die Motorrad Weltmeisterschaft durchaus denkbar seien – sofern die nötigen Sicherheitsstandards eingehalten werden. Gleichzeitig rücken die Aktivitäten von Liberty Media, seit 2025 Mehrheitseigentümer von Dorna, neue Eventkonzepte stärker in den Fokus.
Einfluss von Liberty Media auf die strategische Ausrichtung
Seit der Übernahme von 84 Prozent der Anteile an Dorna im Jahr 2025 rückt die MotoGP in vielerlei Hinsicht näher an die Formel 1 heran. Während der Kalender für 2026 noch weitgehend unverändert bleibt und lediglich ein Grand Prix in Brasilien neu hinzukommt, sollen mittel und langfristig neue Eventformate möglich sein. Das Formel 1 Wochenende in Las Vegas, das als Aushängeschild für die Vermarktungsstrategie des US-Konzerns gilt, diente Ezpeleta als Beispiel dafür, welche Entwicklungen durch Liberty Media möglich seien. Laut Ezpeleta beeindruckt vor allem die Art, wie dort das gesamte Umfeld des Rennsports präsentiert wird.
Stadtstrecken als Option – unter klaren Bedingungen
Ezpeleta betont seit Jahren, dass Sicherheit oberste Priorität besitzt. Seit dem Einstieg Dornas als Promoter im Jahr 1992 sei hier viel erreicht worden und davon wolle man nicht abweichen. Dennoch schließt er Stadtkurse nicht aus. Entscheidend seien ausreichende Auslaufzonen, die es auf manchen Formel 1 Straßenkursen gebe. Las Vegas sei dafür ungeeignet, andere Austragungsorte könnten jedoch infrage kommen.
Der Mandalika Circuit wird dabei als Beispiel genannt. Auch wenn der Kurs nicht auf öffentlichen Straßen verläuft, gilt er als Strecke in Stadtnähe und zeigt, dass ein City Umfeld grundsätzlich möglich ist. Ezpeleta verweist darauf, dass man immer offen sei, wenn eine Stadtstrecke ausreichend Platz für Sicherheitszonen bietet.
Melbourne als möglicher Schauplatz
Australien wird häufig genannt, wenn es um mögliche Alternativen für Stadtrennen geht. Der Vertrag des Grand Prix auf Phillip Island läuft Ende 2026 aus. Obwohl der traditionsreiche Kurs unter Fahrern und Fans sehr beliebt ist, gelten mangelhafte Infrastruktur, begrenzte Kapazitäten und die abgelegene Lage als Nachteile. Zudem sollen Vermarkter von Liberty Media ein urbanes Umfeld bevorzugen, weil es mehr Möglichkeiten für Sponsoren und Besucher bieten kann.
Mit dem Albert Park Circuit existiert im Herzen Melbournes ein Straßenkurs der Formel 1, der aufgrund seiner Parklandschaft über großzügigere Auslaufzonen verfügt als viele andere Austragungsorte dieser Art. Der Kurs wird immer wieder als möglicher Kandidat genannt, falls ein Umzug der MotoGP innerhalb Australiens notwendig werden sollte. Gleichzeitig befindet sich mit dem Avalon Motor Park eine potenzielle Alternative noch im Planungsstadium.
Blick nach Mexiko und andere mögliche Szenarien
Bereits 2017 gab es Bemühungen, einen Grand Prix in Mexiko City auszutragen. Der damalige Sicherheitsinspektor Franco Uncini besichtigte die Formel 1 Strecke Autodromo Hermanos Rodriguez, sah jedoch umfangreiche Umbauten als notwendig an. Danach verliefen die Gespräche im Sande. Dennoch zeigt dieses Beispiel, dass die MotoGP internationale Optionen prüft, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Auch andere Formel 1 Stadtkurse wie jene in Madrid, Singapur oder Baku sind theoretische Möglichkeiten, wobei hier die Auslaufzonen häufig nicht ausreichen. Ezpeleta nennt bewusst keine konkreten Namen, lässt jedoch erkennen, dass grundsätzlich mehrere Orte denkbar wären.
Fazit
Die MotoGP steht an einem Wendepunkt. Während die Sicherheitsanforderungen unverändert hoch bleiben, könnten neue Eventkonzepte mit urbanem Charakter künftig stärker in den Mittelpunkt rücken. Liberty Media bringt Erfahrungen aus der Formel 1 mit, wo Stadtrennen in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. Ob und wann die MotoGP einen ähnlichen Weg einschlägt, hängt letztlich davon ab, welche Strecken die notwendigen Kriterien erfüllen.

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