Klassisches Café-Racer-Design trifft auf Hightech
Optisch erinnert die Honda E-VO an klassische Café Racer der 70er-Jahre: Ein runder LED-Scheinwerfer mit Halbschale, minimalistische Linienführung, Lenkerendenspiegel und ein kurzes, freiliegendes Heck bestimmen das Design. Doch unter der nostalgischen Verkleidung verbirgt sich ein echtes Hightech-Paket. Der adaptive Scheinwerfer leistet beeindruckende 45.000 Candela und ist Teil eines vollständig auf LED basierenden Lichtsystems. Auch die Bedienelemente sind beleuchtet, was besonders bei Nachtfahrten hilfreich ist.
Aluminiumrahmen und drehmomentstarker Mittelmotor
Die Basis der E-VO bildet ein geschmiedeter Aluminiumrahmen mit einer Einarmschwinge aus Aluminiumguss. Der zentral platzierte Elektromotor leistet in der Serienversion 15,3 kW (20,8 PS), in der Top-Version mit drei Akkus 15,8 kW (21,5 PS). Die Dauerleistung liegt in beiden Fällen bei 8 kW (10,9 PS), was das Modell in die 125er-Klasse einordnet. Der Antrieb erfolgt über einen wartungsarmen Zahnriemen von Continental.
Laut Honda beschleunigt die E-VO in 2,8 Sekunden von 0 auf 50 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Variante bei 68 mph (rund 109 km/h) bzw. 75 mph (ca. 120 km/h). Damit ist sie auch für kurze Autobahnstrecken geeignet.
Zwei Akkuvarianten mit Wechseltechnologie
Honda bietet zwei Akku-Konfigurationen an:
- 2-Akku-Version: 4,1 kWh, 74 V, 56 Ah – Reichweite ca. 120 km (75 Meilen), Gewicht: 143 kg (ca. 315 lbs), Ladezeit 1–1,5 Stunden (20–80 %), Schnellladung in 1 Stunde möglich.
- 3-Akku-Version: 6,2 kWh, 84 Ah – Reichweite ca. 170 km (105 Meilen, WMTC), Gewicht: 156 kg (ca. 344 lbs), Ladezeit 1,5–2,5 Stunden, Schnellladung in 1,5 Stunden möglich.
Beide Versionen nutzen ein modulares Akkuwechselsystem. An entsprechend ausgestatteten Stationen lassen sich die Akkus innerhalb kürzester Zeit austauschen.
Fahrwerk, Ergonomie und Abmessungen
Das Fahrwerk besteht aus einer Upside-Down-Gabel vorn und einem Zentralfederbein hinten. Der Radstand beträgt kompakte 1.380 mm, die Sitzhöhe liegt bei 765 mm. Mit einer Bodenfreiheit von 186 mm ist auch leichtes Überfahren von Hindernissen kein Problem. Die Räder sind ungewöhnlich dimensioniert: vorne 16 Zoll mit 110/70er-Bereifung, hinten 14 Zoll mit 140/70er-Reifen.
Vorne und hinten verzögern Scheibenbremsen, unterstützt von einem Zweikanal-ABS. Der Bremshebel vorne lässt sich fünffach verstellen. Die Bedienung erfolgt wie bei vielen Automatikrollern über zwei Handhebel.
High-End-Elektronik: Fahrmodi, Konnektivität und Sicherheitsfunktionen
Die E-VO bietet vier Fahrmodi: „Eco“, „Normal“, „Sport“ und den geheimnisvollen „Thunderbolt“-Modus – Letzterer soll als Boost-Funktion dienen. Zusätzlich gibt es:
- Traktionskontrolle
- Hill-Hold-Funktion
- Rückwärtsgang
- Tempomat
- „Stroller-Push“-Modus (für einfaches Schieben im Stand)
- Seitenständer-Sperre zur Fahrverhinderung bei ausgeklapptem Ständer
Ein 7-Zoll-TFT-Farbdisplay mit Navigationsfunktion, Bluetooth-Anbindung, Keyless-Go sowie ein zweites kleines Display runden die Ausstattung ab. Ein USB-A- und ein USB-C-Anschluss im Smartphone-Fach sorgen für Konnektivität unterwegs.
Zwei integrierte Kameras für mehr Übersicht
Besonders innovativ sind die integrierten Kameras vorne und hinten. Die Rückfahrkamera ist mit dem Display gekoppelt und ersetzt den klassischen Rückspiegel digital. Auf Wunsch lassen sich Videoaufnahmen speichern – beispielsweise zur Fahrdokumentation.
Robust konstruiert für den Alltag
Laut Honda wurden Rahmen, Federung und zentrale Bauteile in über einer Million Vibrationszyklen getestet. Das spricht für eine hohe Alltagstauglichkeit und Langlebigkeit – auch unter widrigeren Bedingungen. Die Abmessungen betragen:
- Länge: 1.996 mm
- Breite: 755 mm
- Höhe: 1.057 mm
Preise, Marktstart und Führerscheinklasse
Die E-VO wird zunächst ausschließlich in China verkauft. Die Einstiegsversion kostet dort 29.999 Yuan (etwa 3.700 € / 4.000 $), die Top-Version 36.999 Yuan (etwa 4.500 € / 5.000 $). Eine Einführung in Europa ist bislang nicht bestätigt. Aufgrund der Dauerleistung von unter 11 kW könnte sie jedoch mit dem A1-Führerschein ab 16 Jahren oder mit dem Autoführerschein-Zusatz B196 gefahren werden.






