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Langen Lightspeed: Handgefertigte Muscle Cruiser mit limitierter Auflage

Der britische Hersteller Langen hat die serienreife Version ihrer Lightspeed vorgestellt. Die Maschine wird auf 185 Exemplare begrenzt und soll ab Mitte 2026 ausgeliefert werden. Bestellt werden kann sie bereits jetzt, gesichert wird der Platz mit einer Anzahlung von £1.000 (rund 1.170 € / 1.270 $). Der Einstiegspreis liegt bei £44.400, was etwa 51.948 € beziehungsweise 56.388 $ entspricht.

Entwicklung und Hintergrund

Die Lightspeed geht auf ein Konzept aus dem Jahr 2023 zurück und wurde inzwischen für den britischen Straßenverkehr homologiert. Sie folgt dem bekannten Zahlendreiklang der Marke: 185 PS, 185 Kilogramm Gewicht und 185 gebaute Exemplare. Langen betont, dass die Maschine an die Erfahrungen aus der Two Stroke anknüpft und diese weiterführt. Der Gründer Christofer Ratcliffe sagt: „The Lightspeed has been part of our story since day one. It takes everything we learned from the Two Stroke and builds on it – more power, more range, more refinement – retaining the emotion that defines a Langen.“

Ratcliffes Werdegang prägt das Projekt. Nach Stationen bei TVR und einer längeren Phase bei CCM, wo er unter anderem an der GP450 und der Spitfire arbeitete, gründete er 2018 Langen Motorcycles. Die Idee dahinter: Motorräder in Handarbeit zu fertigen und möglichst viele Teile aus Großbritannien zu beziehen. Die Lightspeed stellt die Weiterentwicklung dieser Philosophie dar.

 

Motor und Antrieb

Die Lightspeed wird von einem 1.190 cm³ großen, flüssigkeitsgekühlten V2 angetrieben, der von Rotax entwickelt und von Buell gebaut wurde. Langen hat das Triebwerk mit einer eigenen Elektronik ergänzt. Die Leistung beträgt laut Hersteller 182,5 bhp (entspricht rund 136 kW beziehungsweise 184,9 PS) bei 10.600 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment liegt bei 101,8 lb.ft, was rund 138 Nm ergibt, bei 8.200 Umdrehungen.

Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsganggetriebe samt Antihoppingkupplung. Der Motor ist in einen Stahl-Gitterrohrrahmen integriert, der mit einer Gitterrohrschwinge kombiniert wird. Diese Bauweise lässt das breite 240er Hinterrad beinahe freistehen.

 

Fahrwerk und Bremsen

Die Maschine bringt trocken 185 Kilogramm auf die Waage, was etwa 408 lbs entspricht. Für die Federung setzt Langen auf Öhlins. Vorne kommen 48-mm-FGRT-301-Gabeln zum Einsatz, hinten zwei einstellbare STX-Federbeine.

Beim Bremsen kooperierte Langen mit HEL Performance. Vorne verzögern zwei 320-mm-Scheiben mit Vierkolbenanlagen, hinten arbeitet eine Zweikolbenbremse. Ein ABS-System gehört zur Ausstattung und ist für internationale Märkte notwendig.

 

Ausstattung und Elektronik

Die Elektronik stammt vollständig aus eigener Entwicklung. Dazu gehören Traktionskontrolle, Tempomat, Launch Control und Wheelie Control. Ein CNC-gefrästes Cockpit mit Touchscreen-TFT ergänzt die Ausstattung.

Die Silhouette der Lightspeed erinnert an Racing-Maschinen der 1960er Jahre, bleibt aber klar der modernen Designsprache von Langen treu. Der Tank fasst 19 Liter, die Karosserie besteht großteils aus Carbon. Die Sitzhöhe liegt bei 790 Millimetern.

 

Markt, Präsentation und Einordnung

Die Maschine soll ab Sommer 2026 ausgeliefert werden. Exporte in die USA und weitere Märkte sind ab Anfang 2027 geplant. Der erste öffentliche Auftritt findet auf der Motorcycle Live in Birmingham statt. Zuvor wurde sie bereits im Rahmen einer geschlossenen Präsentation gezeigt.

Im Vergleich zu Konkurrentinnen wie der Ducati Diavel V4 könnte die Lightspeed mit ihren Leistungsdaten konkurrenzfähig sein. Die italienische Rivalin kommt auf 165,7 bhp (rund 123,6 kW beziehungsweise 168 PS) bei 10.750 Umdrehungen und ein Drehmoment von 93 lb.ft (etwa 126 Nm) bei 7.500 Umdrehungen.

Für Langen ist die Lightspeed ein weiterer Schritt, die handwerkliche Fertigung britischer Motorräder fortzuführen. Sie verbindet Elemente aus der Two-Stroke-Ära der Marke mit einer leistungsstärkeren Zukunft, zu der auch die bereits vorgestellte LS12 Turbo gehört.

Redakteur bei Motorrad Nachrichten. Fokus auf Technik, Szene und Motorradpolitik – neutral, sachlich, verständlich. Verantwortlich für die Seiten www.Motorcycles.News, www.Motorrad.Training und den YouTube-Kanal "Motorrad Nachrichten", sowie deren social Media-Seiten.