Kompakte Architektur mit zwei Zylinderreihen
Der Motor setzt auf eine vordere Reihe mit drei Zylindern und eine leicht versetzte hintere Reihe mit zwei Zylindern. Diese enge Anordnung ähnelt dem VR-Prinzip und soll eine besonders kompakte Bauform ermöglichen. Laut MV Agusta soll der Motor weniger als 60 kg wiegen, was unter 132,3 lbs liegt. Er soll schmaler ausfallen als ein Vierzylinder und kürzer sein als ein V4.
Interessant sind die Angaben zur Kurbelwelle. Auf der EICMA war noch von einer einzelnen Kurbelwelle die Rede, später veröffentlichte Angaben sprechen dagegen von zwei Stück. Eine davon soll in einer U-Form angeordnet sein, wobei offen bleibt, wie diese Konstruktion genau aussieht. Klar ist jedoch, dass MV Agusta mit dem Layout auf eine technische Lösung setzt, die zwischen Reihenmotor und V-Motor liegt.
Ventiltrieb mit drei Nockenwellen
Beim Ventiltrieb setzt MV Agusta auf drei Nockenwellen. Eine zentrale Nockenwelle steuert die Einlassventile aller fünf Zylinder, zwei weitere Nockenwellen übernehmen den Auslass für die beiden Reihen. Gleichzeitig soll der neu konstruierte Zylinderkopf die typischen Probleme ungleich langer Gaswege vermeiden, wie sie bei VR-Motoren auftreten.
Ein weiterer Entwicklungsschritt betrifft die Nebenaggregate. Wasserpumpe und Ölpumpe sollen künftig elektrisch angetrieben werden. Das soll die innere Reibung reduzieren und die Effizienz erhöhen.
Leistungsdaten und mögliche Einsatzbereiche
Der Motor soll für mehrere Modelle eingesetzt werden können. Die Hubraumangaben variieren je nach Quelle zwischen 800 und 1.150 cm³. Zum Teil wird auch davon gesprochen, das Varianten mit verschiedenen Hubraumgrößen umgesetzt werden könnten. Damit eignet sich die Plattform sowohl für sportliche Naked Bikes als auch für Supersportmodelle.
In der maximalen Ausbaustufe stehen Leistungswerte von über 240 PS bei 16.000 U/min im Raum. Das entspricht etwa 176,5 kW. Das maximale Drehmoment soll bei rund 135 Nm bei 8.500 U/min liegen. Damit würde MV Agusta im Bereich aktueller Superbikes wie der Ducati Panigale V4 oder der BMW S 1000 RR landen, allerdings mit einer deutlichen Eigenständigkeit beim Motorkonzept.
Entwickelt für die kommenden Modellgenerationen
MV Agusta betont, dass der Cinque Cilindri keine Ablösung der bestehenden Drei und Vierzylinder darstellt. Stattdessen soll eine zusätzliche technische Plattform entstehen. Die ersten Modelle mit diesem Motor werden frühestens in zwei bis drei Jahren erwartet.


















