- Superbikes werden ab 2027 in Hengelo und Chimay verboten
- Internationale Road Races stehen ab 2026 nicht mehr unter FIM-Schirmherrschaft
- Neue Rennserie soll der Superbike-Klasse auf Straßenkursen eine Zukunft geben
Die Superbike-Kategorie verliert im mitteleuropäischen Straßenrennsport schrittweise an Bedeutung. Sicherheitsbedenken, steigende Kosten und eine veränderte Linie der Verbände führen dazu, dass 1000ccm-Motorräder zunehmend von nicht permanenten Rennstrecken ausgeschlossen werden.
Rückzug der Superbikes von Straßenkursen
Straßenrennen mit Superbikes gelten seit Jahren als Zuschauermagnet und sportlicher Höhepunkt vieler Veranstaltungen. Dennoch stehen genau diese Rennen im Fokus internationaler Sicherheitsdiskussionen. Der Motorrad-Weltverband Fédération Internationale de Motocyclisme hat entschieden, dass internationale Road Races in Europa ab der Saison 2026 nicht mehr unter seiner Schirmherrschaft stattfinden sollen. Diese Entscheidung wirkt sich unmittelbar auf nationale und regionale Serien aus.
Auch die International Road Racing Championship reagierte bereits und strich die Superbike-Klasse ab der Saison 2026 aus ihrem Programm. Stattdessen sollen künftig Sportbikes die Rolle der Topklasse übernehmen.
Nationale Verbände ziehen nach
Die Linie des Weltverbandes wird von nationalen Organisationen übernommen. In einem gemeinsamen Beratungsgespräch beschlossen die belgische Motorsportbehörde Fédération Motocycliste de Belgique und der niederländische Motorradverband Koninklijke Nederlandse Motorrijders Vereniging Änderungen für die BeNeLux Trophy und die belgische Superbike-Meisterschaft.
Ab der Saison 2027 sollen in Hengelo und Chimay keine Superbikes mehr an den Start gehen. Die Saison 2026 wird damit das letzte Jahr sein, in dem die Königsklasse auf diesen beiden Straßenkursen vertreten ist. Als Begründung nannten die Verbände Sicherheits- und Kostengründe. Wörtlich heißt es:
„Wir folgen hiermit einer internationalen Linie, in der Rennen der Kategorie Superbikes aus Sicherheits- und Kostengründen nicht mehr auf nicht permanenten Rennstrecken gestartet werden.“
Gründung einer neuen Rennserie als Gegenbewegung
Nach dem Finale in Frohburg reagierten Fahrer aus der Szene auf diese Entwicklung. Der Belgier Laurent Hoffmann und der Niederländer Rob van Eijs gründeten die European Road Racing Series. Ziel dieser neuen Serie ist es, der Superbike-Klasse auf Straßenkursen weiterhin eine Plattform zu bieten.
Bereits wenige Wochen nach der Gründung präsentierte das Organisationsteam einen vorläufigen Kalender mit sechs Veranstaltungen. Geplant sind Rennen auf dem Varsselring in Hengelo, dem Jarno Saarinen Imatranajo Circuit in Imatra, dem Circuit de Chimay sowie auf der Naturrennstrecke in Horice. Zusätzlich sind das North West 200 in Nordirland sowie eine zweite Veranstaltung in Horice vorgesehen.
Diese Strecken sind größtenteils identisch mit jenen, auf denen auch die IRRC ihre Läufe austrägt, was organisatorische Synergien ermöglichen soll.
Ungewisse Zukunft ab 2027
Für die Saison 2027 steht die neue Serie jedoch bereits vor Herausforderungen. Durch das Verbot der Superbike-Klasse in Hengelo und Chimay müssen alternative Austragungsorte gefunden werden. Damit zeigt sich, wie schwierig es geworden ist, Straßenrennen mit leistungsstarken Motorrädern langfristig abzusichern.
Der Straßenrennsport bleibt zwar bestehen, doch die Rolle der Superbikes darin wird kleiner. In Mitteleuropa deutet vieles darauf hin, dass die Königsklasse auf öffentlichen Straßen nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr stattfinden kann.

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