- Sieben Serienmodelle vorgestellt, drei weitere angekündigt
- Produktionsstart der neuen Modelle für 2026 geplant
- Fertigung soll in China erfolgen, Markenausrichtung im Premium Segment
Nach der offiziellen Wiederbelebung im Jahr 2022 wurde das neue Modellprogramm von Phelon & Moore erstmals vollständig der Öffentlichkeit präsentiert. Spätestens auf der Motorradmesse EICMA war klar, dass die traditionsreiche Marke mit einem breiten Portfolio zurückkehren will. Von Reiseenduros über Cruiser bis hin zu Rollern und Retro Naked Bikes deckt das Lineup mehrere Segmente ab.

Historische Wurzeln und Neuausrichtung
Gegründet wurde Phelon & Moore im Jahr 1902 in Cleckheaton in Yorkshire durch Joah Carver Phelon und Richard Moore. Bis zur Schließung des Werks 1967 entstanden dort zahlreiche Zwei und Viertakt Motorräder, darunter auch Rennmaschinen, die bei der Isle of Man TT an den Start gingen. Das bekannteste Modell war die Panther, deren großvolumige Einzylinder Bauweise über Jahrzehnte das Markenbild prägte.
Die heutigen Rechte liegen bei einem internationalen Investorenkreis, der laut Eigenangaben über langjährige Erfahrung in Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Motorrädern und Rollern verfügt. Ziel ist es, Motorräder mit historischem Bezug für einen globalen Markt anzubieten. Details zur Eigentümerstruktur bleiben dabei weitgehend offen.
Capetown: Reiseenduros mit Mittelklasse Anspruch
Den Einstieg in das Adventure Segment markieren die Capetown 7S, die Capetown 7X sowie eine Capetown 7X Pininfarina Edition. Alle Varianten setzen auf einen Reihenzweizylinder mit 693 ccm Hubraum. Die Leistung wird mit 74 PS (54 kW) bei 8500/min angegeben, das maximale Drehmoment liegt bei 68 Nm (50 lb ft) bei 6500/min.
Zum Serienumfang zählen ein TFT Display, beheizte Griffe, Traktionskontrolle sowie eine Frontkamera. Das Fahrwerk bietet einstellbare Federungselemente, vorne arbeiten 320 mm Bremsscheiben mit Vierkolben Sätteln. Das vollgetankte Gewicht wird mit 240 kg (529 lbs) angegeben. Auffällig ist die Einarmschwinge, die dem Motorrad eine eigenständige Optik verleiht. Die Herkunft des Motors wird vom Hersteller nicht näher erläutert.

Panther: Cruiser mit historischem Namen
Der traditionsreiche Name Panther lebt in zwei modernen Cruiser Varianten weiter. Die Panther C zeigt sich klassisch mit viel Chrom, Doppelsitzbank und hoch angesetztem Lenker. Die Panther S setzt auf eine dunklere Optik mit schwarz beschichteten Bauteilen, tieferem Lenker, Lenkerendspiegeln und stark reduzierter Sozius Sitzfläche.
Beide Modelle werden von einem flüssigkeitsgekühlten V Zweizylinder mit 573 ccm angetrieben. Die Leistung liegt bei 54 PS (40 kW) bei 8500/min, das maximale Drehmoment bei 48,5 Nm (35,7 lb ft) bei 6500/min. Die Sitzhöhe beträgt niedrige 700 mm. Das Gewicht der Panther C wird mit 249 kg (549 lbs) vollgetankt angegeben. Zur Ausstattung gehören TFT Display, LED Beleuchtung und ABS.
Panthette: Roller für Stadt und Alltag
Mit der Panthette S und der Panthette X deckt Phelon & Moore auch den Rollermarkt ab. Die S Variante ist klar auf den Stadtverkehr ausgelegt, während die X Version optisch Elemente aus dem Adventure Segment aufgreift.
Die Panthette S ist mit luftgekühltem 125 ccm Motor mit 9 PS (6,6 kW) und 9,8 Nm (7,2 lb ft) sowie mit flüssigkeitsgekühltem 125 ccm Aggregat mit 11,5 PS (8,5 kW) und 11,9 Nm (8,8 lb ft) erhältlich. Zusätzlich ist eine 200 ccm Version mit 17 PS (12,5 kW) und 14,9 Nm (11 lb ft) angekündigt.
Die Panthette X kommt als 125 ccm Version mit 11,5 PS (8,5 kW) und 11,7 Nm (8,6 lb ft), als 200 ccm Variante mit 16 PS (11,8 kW) und 24 Nm (17,7 lb ft) sowie als 300 ccm Version mit 17 PS (12,5 kW) und 25 Nm (18,4 lb ft).
Retro Naked Bikes in Vorbereitung
Als Preview Modelle listet der Hersteller drei klassische Naked Bikes. Zwei davon setzen auf einen Reihenzweizylinder mit 550 ccm Hubraum, der 58 PS (42,7 kW) und 55 Nm (40,5 lb ft) liefern soll. Ergänzt wird das Trio durch die Brighton 125 mit einem 124,2 ccm flüssigkeitsgekühlten Einzylinder, der 14 PS (10,3 kW) und 11,5 Nm (8,5 lb ft) leisten soll.
Die Modelle setzen auf zurückhaltendes Retro Design ohne direkte Anleihen bei bestehenden Motorrädern. Besonders die Scrambler Variante fällt durch Kreuzspeichenräder und matte Lackierung auf.

Marktstart und offene Fragen
Der Verkaufsstart der neuen Modelle ist für 2026 vorgesehen. Preise wurden bislang nicht offiziell bestätigt. In Italien kursieren Angaben von 7600 € (ca. 8300 $) für die Capetown und 7700 € (ca. 8400 $) für die Panther. Für andere Märkte sind die Preise noch offen.
Trotz der optisch eigenständigen Modelle bleiben Fragen zur technischen Herkunft und zur Positionierung im Premium Segment bestehen. Insbesondere die nicht näher spezifizierte Motorenentwicklung könnte Einfluss auf die Marktakzeptanz haben. Auch der Aufbau eines flächendeckenden Händlernetzes in kurzer Zeit gilt als Herausforderung.

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