- Erstes Rollout des Honda MotoGP Prototyps für 2027
- Neuer 850 Kubikzentimeter Motor und Pirelli Reifen im Einsatz
- Test findet an zwei Tagen in Sepang statt
Mit Blick auf die tiefgreifenden technischen Änderungen in der MotoGP Saison 2027 startet Honda frühzeitig mit der Entwicklung des neuen Motorrads. Am Sepang International Circuit in Malaysia absolviert der Hersteller zwei private Testtage, an denen erstmals der neue 850er Motor unter realen Bedingungen eingesetzt wird.
Früher Einstieg in das neue MotoGP Reglement
Honda ist nach KTM der zweite Hersteller, der den neuen MotoGP Prototypen für das Reglement ab 2027 auf die Strecke bringt. Während KTM den ersten Rollout bereits zuvor in Jerez durchgeführt hat, nutzt Honda nun den Sepang International Circuit für die erste umfassendere Erprobung. Getestet wird an zwei Tagen am Mittwoch und Donnerstag.
Ab der Saison 2027 tritt in der MotoGP ein vollständig überarbeitetes technisches Regelwerk in Kraft. Kernpunkt ist die Reduzierung des Hubraums von bislang 1000 auf 850 Kubikzentimeter. Ergänzt wird dies durch eine deutliche Einschränkung der Aerodynamik, den Wegfall der Ride Height Systeme sowie den verpflichtenden Einsatz von zu 100 Prozent nicht fossilem Kraftstoff.
Pirelli ersetzt Michelin ab 2027
Eine der einschneidendsten Neuerungen betrifft die Reifen. Ab 2027 übernimmt Pirelli die Rolle des exklusiven Reifenlieferanten in der MotoGP und löst damit Michelin ab. Der französische Hersteller wechselt im Gegenzug in die Superbike Weltmeisterschaft.
Honda nutzt den Test in Sepang auch, um erstmals die von Pirelli entwickelten MotoGP Reifen zu erproben. Damit verschafft sich der Hersteller einen zeitlichen Vorsprung gegenüber Ducati, Aprilia und Yamaha, die voraussichtlich erst 2026 mit den neuen Reifen arbeiten werden.
Getrennte Entwicklungsprogramme für 2026 und 2027
Parallel zur Arbeit am neuen Reglement treibt Honda weiterhin die Entwicklung des Motorrads für die Saison 2026 voran. Dieses Projekt wird aktuell von Testfahrer Aleix Espargaro geführt. Gleichzeitig läuft nun ein zweiter Entwicklungsstrang für 2027.
Beim Test in Sepang kommt laut Berichten ein Basis Motorrad zum Einsatz, das technisch auf dem 2026er Modell basiert. Dieses wurde jedoch bereits an die künftigen Vorgaben angepasst. Es soll mit reduzierter Aerodynamik, ohne Ride Height Systeme und mit den neuen Pirelli Reifen ausgestattet sein. Der neue 850er Motor wird dabei erstmals unter Rennstreckenbedingungen erprobt.
Nakagami übernimmt erste Entwicklungsarbeit
Die Fahrarbeit beim ersten Rollout des 2027er Motorrads übernimmt Takaaki Nakagami. Der ehemalige MotoGP Stammfahrer fungiert als Testpilot und ist zunächst federführend für die Entwicklung des neuen Motorrads verantwortlich.
Aleix Espargaro bleibt vorerst auf das 2026er Projekt fokussiert. Zur Saisonmitte 2026 soll er dann die Leitung der Entwicklung für das 2027er Motorrad übernehmen, wenn dieses bereits einen weiter fortgeschrittenen Stand erreicht hat.
Weitere Tests mit Pirelli geplant
Pirelli hat den Herstellern frühzeitig Reifenmaterial und technisches Personal angeboten, um die Vorbereitung auf den Einstieg in die MotoGP zu erleichtern. Bislang haben KTM und Honda dieses Angebot angenommen. Weitere Hersteller sollen ab Februar folgen.
Für das Jahr 2026 plant Pirelli zudem zwei offizielle Tests mit Motorrädern nach dem 2027er Reglement und dem kompletten MotoGP Fahrerfeld. Diese sollen voraussichtlich im Juni und im September stattfinden.
WorldSBK Team ebenfalls vor Ort
Neben dem MotoGP Testteam wird in Sepang auch das WorldSBK Team von Honda vertreten sein. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Renneinsatz. Erlaubt ist ausschließlich das Testen von Teilen und Komponenten mit einem Testfahrer. Rennmotorräder und reguläre Stammfahrer dürfen dabei nicht eingesetzt werden.

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