- Nachfrage nach 350 bis 500 Kubik steigt weltweit deutlich
- Suzuki verfügt bereits über einen passenden 398 Kubik großen Single
- Moderne Fertigungsstrukturen in Indien könnten künftige Modelle unterstützen
Ein zunehmender Trend zu kompakten, preislich moderaten Motorrädern sorgt global für Bewegung im Segment zwischen 350 und 500 Kubik. Auch Suzuki beobachtet diese Entwicklung genau und signalisiert Offenheit für neue Modelle.

Wachsende Nachfrage in Europa und Asien
Die Beliebtheit handlicher Motorräder dieser Klasse nimmt zu. In Europa wie auch in großen Teilen Asiens wächst die Nachfrage kontinuierlich, was insbesondere an der Erschwinglichkeit und einfachen Zugänglichkeit dieser Maschinen liegen soll. Akira Kyuji, General Manager für Motorcycle Marketing and Planning, betonte, dass dieser Bereich immer relevanter werde und Hersteller darauf reagieren müssten. Die Aussage „If there is customer demand, we should go for that.“ („Wenn es Kundennachfrage gibt, sollten wir uns darauf einlassen.“) unterstreicht die Offenheit für eine mögliche Erweiterung des Modellportfolios. Auch statistische Entwicklungen untermauern diesen Trend.
Mögliche technische Basis aus dem eigenen Portfolio
Suzuki verfügt mit dem 398 Kubik großen Einzylinder, der in der DR-Z4S und DR-Z4SM eingesetzt wird, bereits über ein potenzielles Triebwerk für künftige Straßenmodelle. Der Motor leistet 37,5 PS (27,2 kW) und erfüllt die aktuellen Euro 5+ Vorgaben. Erste Rückmeldungen von Testfahrten attestieren dem Aggregat eine alltagstaugliche Leistungsentfaltung.

Globale Entwicklungen und Indiens Rolle
Weltweit lässt sich die wachsende Bedeutung kleinerer Hubräume klar erkennen. Marken wie Royal Enfield oder Kooperationen westlicher Hersteller mit indischen Produzenten haben diese Maschinenklasse weiter etabliert. Royal Enfield fertigte im Geschäftsjahr bis zum 31. März 2025 rund 1 009 900 Motorräder, was einem Plus von elf Prozent entspricht.
Suzuki selbst produziert seit 2006 in Indien und hat dort bereits mehr als neun Millionen Fahrzeuge gefertigt. Mit der Grundsteinlegung eines neuen Werks in Kharkhoda im Bundesstaat Haryana sollen künftig bis zu 750 000 Einheiten pro Jahr möglich sein. Diese Kapazitäten könnten auch für neue Modelle im unteren Hubraumbereich genutzt werden.
Retro-orientierte Naked Bikes erfreuen sich in diesem Segment zunehmender Beliebtheit, da sie historische Bezüge der Marken aufgreifen. Konkrete Modellpläne nennt Suzuki zwar nicht, doch Kyuji betont, dass das Unternehmen die Nachfrage genau prüfe.
Blick nach China
Auch die Entwicklung in China spielt für Suzuki eine wichtige Rolle. Präsident Toshihiro Suzuki zeigte sich beeindruckt vom Tempo und dem technologischen Anspruch chinesischer Hersteller, die auf Messen wie der EICMA mit auffälligen Neuheiten vertreten sind. Er räumt ein, dass man nicht zu lange abwarten dürfe und bestimmte Designansätze sogar von chinesischen Herstellern lernen könne.

Weiterentwicklung des 650 Kubik großen V-Twins
Neben möglichen neuen Modellen im kleinen Hubraumsegment arbeitet Suzuki weiter an seinem traditionellen 645 Kubik großen V-Twin. Im kommenden Modell SV-7GX wird der kompakte Motor nun mit einem elektronischen Gasgriff und einem Quickshifter kombiniert. Obwohl Suzuki inzwischen eine moderne 776 Kubik große Parallel-Twin-Baureihe anbietet, betont Akira Kyuji die Vorteile des V-Motors. Der 270 Grad Parallel-Twin könne zwar ähnliche Charakteristiken bieten, doch die kompakte Bauform des V-Twins passe besser zur Philosophie flacher und schmaler Motorräder.
Präsident Toshihiro Suzuki bezeichnete das Aggregat als „a kind of treasure for Suzuki“ („eine Art Schatz für Suzuki“) und sieht weiteres Potenzial für zukünftige Modelle, möglicherweise auch sportlichere Ableger.








